Welcher Rentenbeginn ist in Zukunft realistisch?
In Zukunft wird höchstwahrscheinlich das Rentenalter automatisch an die steigende Lebenserwartung angepasst werden. FĂŒr 3 Jahre lĂ€ngere Lebenserwartung sollen die Menschen dann 2 Jahre lĂ€nger arbeiten und 1 Jahr lĂ€nger Rente erhalten. Immer im VerhĂ€ltnis: 2:1.
Wie kommen wir auf die o.g. Zahlen? Die haben wir uns leider nicht ausgedacht:
Auszug aus einer Studie des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums fĂŒr Wirtschaft
"Automatische Anpassung der Regelaltersgrenze: Ein Anstieg der Lebenserwartung bedeutet bei konstanter Regelaltersgrenze, dass die Laufzeit der Rentenzahlung entsprechend steigt und die Rentnergeneration im Umlageverfahren lĂ€nger auf Kosten der nachfolgenden Generation lebt, die dafĂŒr einen höheren Beitragssatz tragen muss. Auf der anderen Seite ist eine steigende Lebenserwartung in der Regel auch mit besserer Gesundheit und höherer LeistungsfĂ€higkeit im 7. Lebensjahrzehnt verbunden. Will man die Relation zwischen der LĂ€nge des Erwerbslebens und des Ruhestands in etwa aufrechterhalten, so mĂŒsste bei einem Anstieg der Lebenserwartung um 3 Jahre das Rentenalter um 2 Jahre hinausgeschoben werden. Die Betroffenen könnten dann immer noch einen um 1 Jahr lĂ€ngeren Ruhestand genieĂen als ohne den Anstieg der Lebenserwartung. Steigt die Lebenserwartung weiter, so dĂŒrfte die Altersgrenze in den Folgejahren nicht bei 67 stehen bleiben, sondern mĂŒsste, wie z. B. von Börsch-Supan (2007) und OECD (2011) vorgeschlagen, automatisch so angepasst werden, dass sich Erwerbs- und Rentenbezugszeit im gleichen VerhĂ€ltnis 2:1 verlĂ€ngern. Viele Politiker scheuen jedoch eine öffentliche Diskussion darĂŒber, weil eine solche MaĂnahme bei den betroffenen Altersgruppen als Angriff auf einen Besitzstand interpretiert werden kann. Hinzu kommt, dass die jungen Beitragszahler, die durch sie entlastet werden, dies nicht ausreichend wahrnehmen oder nicht als Vorteil ansehen, weil sie selbst spĂ€ter auch lĂ€nger arbeiten mĂŒssen...." Mehr dazu auf der Seite vom BMWi (https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Ministerium/Veroeffentlichung-Wissenschaftlicher-Beirat/gutachten-wissenschaftlicher-beirat-gutachten-nachhaltigkeit-in-der-sozialen-sicherung.html)
Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ist also sehr realistisch, private Vorsorge ist unabdingbar!